KWR beauftragt Sicherheitsdienst zur Bestreifung der Rathenower Innenstadt
Seit rund zwei Jahren häufen sich die Fälle von Vandalismus, Zerstörungswut und Gewalt auf und um den Märkischen Platz. Häuserwände wurden beschmiert, Scheiben eingeworfen, Straßenleuchten zerstört. Auch körperliche Auseinandersetzungen hat es schon gegeben. Aus diesem Grund hatten die Rathenower Stadtverordneten Anfang Juli beschlossen, eine Videoüberwachung zu beantragen. Nach vier Monaten kam nun die Absage des Innenministeriums, das die möglichen milderen Mittel noch nicht ausgereizt sah.
Bestreifung durch Wachdienst an einigen Tagen
Die zunehmende Unruhe in der Innenstadt und im KWR-Bestandsbereich nahm KWR-Geschäftsführer Hartmut Fellenberg zum Anlass, um selbst aktiv zu werden. Seit Anfang Dezember patrouillieren nun Männer eines privaten Sicherheitsdienstes im Auftrag der KWR durch die Rathenower Innenstadt. Sie sollen Präsenz zeigen und das Gefühl der Sicherheit verbessern, was viele Bürger bereits begrüßt haben. Bei dem ausgewählten Unternehmen handelt es sich um einen Sicherheitsdienst, mit dem die KWR bereits in der Vergangenheit häufig zusammengearbeitet hat und dem sie diese Aufgabe zutraut.
Amtshandlungen sind tabu
Ein Sicherheitsdienst ersetzt natürlich keine Polizeistreife, denn er hat keine Befugnisse. „Klar ist, dass der Sicherheitsdienst keinerlei Amtshandlungen ausführen darf“, betont Hartmut Fellenberg. „Die Männer dürften zwar Randalierer oder Betrunkene ansprechen und bitten, einen bestimmten Ort zu verlassen – aber sie dürften die Leute weder dazu zwingen noch einen Platzverweis erteilen. Sollten sie ein Eingreifen für nötig halten, müssten sie die Polizei oder die Ordnungsbehörde zu Hilfe rufen.“ Darum ist die bereits in vielen anderen Städten umgesetzte Möglichkeit, durch private Sicherheitsdienste für mehr Sicherheit zu sorgen, für Hartmut Fellenberg auch eine Testphase. „Wir werden genau beobachten, was der Einsatz bewirkt und welche Effekte erzielt werden.“
Testphase zur Vorbereitung einer städtischen Bestreifung
Die Testphase ist erst einmal für den Dezember beauftragt worden und soll dann monatlich verlängert werden, bis die Stadtverwaltung ihre nun geplante Bestreifung realisieren kann. Hierfür ist es aber notwendig, wirklich geeignete Mitarbeiter zu finden und entsprechend zu schulen, um einen positiven Effekt zu erzielen und das Problem möglichst nicht nur zu verlagern. Übergangsweise sind so gemeinsame Streifengänge der privaten und städtischen Stadtwächter in den kommenden Monaten geplant.